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Pflanze des Monats

Echtes Johanniskraut

 

  

Brennnessel_2_
Lateinischer Name                Hypericum perforatum
Pflanzenfamilie                 Johanniskrautgewächse (Hypericaceae)
Andere NamenTüpfeljohanniskraut, Johannisblut, Jageteufel, Hexenkraut, Blutkraut, Herrgottsblut, Sonnwendkraut, Wundkraut
Erkennungsmerkmale     

mehrjährig, krautig wachsende, unbehaarte Hochpflanze bis zu 120 cm hoch, in oberen Segmenten leicht verzweigt; Blätter: eiförmig, oval-elliptisch, gegenständig angeordnet, ganzrandig und unbehaart

 

3 außergewöhnliche Erkennungsmerkmale:

1.      2-kantigen Stängel (eigentlich stielrund mit deutlich spürbaren Längskanten = Flügelleisten, wechseln an jedem Knoten ihre Stellung um 90°), markig gefüllt nie hohl 

2.      Blättchen gegen Licht gehalten sehen „perforiert“ aus = helle kleine Punkte (Sekretbehälter, die ätherische Öle sowie wenige fette Öle und Harze enthalten), Öldrüsen

3.      sonnengelbe, windradähnliche Blüten verfärben sich blutrot, wenn sie zwischen Fingern zerrieben werden, 5zählig mit trugdoldigem Blütenstand (5 gelbe Kronblätter), am Rand mit schwarz-roten Drüsen besetzt, Blütezeit Juni – August

Erntemonate                    

Juni - August 

um den 21. Juni = Sommersonnenwende öffnet es Blüten (um 24. Juni = "Johanni" soll es besondere Kraft haben)

Verwendbare Pflanzenteile     Blüten, Triebspitzen, Knospen
Vorkommen                    sonnige, nicht zu feuchte, kalkhaltige Standorte; Wegränder, Waldlichtungen, Böschungen, Weiden, Wiesen
Verwechslungsgefahr     mit anderen Johanniskrautarten, Echtes Johanniskraut hat 2 kantigen Stängel, andere Johanniskrautarten nicht (Stängel meist rund)
Besondere Inhaltsstoffe     

 

Hypericin (im Kraut und in Blüten),

Hyperforin (v.a. in reifen Früchten),

Flavonoide,  ätherische Öle, Gerbstoffe, Pektin, Cholin

Gesamtextrakt macht Wirkung aus, nicht die einzelnen Wirkstoffe!!! 

Eigenschaften

stimmungsaufhellend (Hypericin / Hyperforin) 

beruhigend / entspannend / nervenstärkend / angstlösend

schlaffördernd 

antibakteriell und entzündungshemmend

antiviral

wundheilungsfördernd 

blutstillend 

adstringierend

verdauungsfördernd

krampflösend

Naturheilkundliche Anwendung

innerliche Anwendung:

bei leichten und mittleren Depressionen / Angst

Winterdepression (hält Serotoninspiegel hoch)

Innere Unruhe und Schlaflosigkeit

Erschöpfung- und Burn-Out-Syndrom

Kopfschmerzen / Migräne

Überreiztheit

Wetterfühligkeit

Bettnässen- und Reizblase

zur Rekonvaleszenz und bei Schwächezuständen

Verdauungsstörungen/ Magen-Darm-Galle-Beschwerden

Reizung der Schleimhäute des Verdauungstraktes (Morbus Crohn, Colitis ulcerosa, nach schweren Magen-Darm-Infekten)

Appetitlosigkeit

Wechseljahresbeschwerden

Hyperaktivität von Kindern

 

äußerliche Anwendung:

Muskelschmerzen und Rheuma (Ischiasschmerzen und rheumatische Beschwerden)

Muskelkater

Nervenschmerzen

Wundheilung

Hautirritationen und Sonnenbrand

Verbrennungen

Windeldermatitis

Ekzeme und Neurodermitis

Wundrandpflege (kann an offenen Wunden verwendet werden)

Narbenpflege 

Gürtelrose

Stumpfe Verletzungen (Verstauchung, Quetschung, Prellung, Verrenkung, Bluterguss)

Schnitt- und Schürfwunden

 

 

Zubereitung: 
 

 

Verwendung in der Küche:

wenig verwendet in Küche, u.a. jungen Triebspitzen + zarten Blätter im Frühjahr in Salat oder Kräuterquark verwendbar

Blüten = essbare Dekoration

 

innere und äußere Anwendung in Naturheilkunde: 

Tee, Öl = Rotöl, Salben, Tinktur, Frischpflanzenpresssäfte

 

Achtung     

Wechselwirkung mit verschiedenen Pharmaka möglich (Pille, immunsupressive Medikamente)

 

selten Photosensibilisierung - hellhäutige Menschen sollten intensive Sonnenbestrahlung während der Anwendungszeit unterlassen bzw. Sonnenschutz erhöhen 

 

Vorsicht bei Einsatz (innerliche Anwendung) in Schwangerschaft und Stillzeit nur in Rücksprache mit dem Arzt!

Quelle:Bühring, U. (2021): Lehrbuch Heilpflanzenkunde. Haug Verlag. Stuttgart /https://www.kostbarenatur.net /https://pixabay.com /Dr. Markus Strauß / Wildes Oederan e.V.