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Station 2/B

Feuchtwiese am Klein-Erzgebirge (Bachlauf)

Feuchtwiesen sind ein wertvoller, jedoch vom Menschen geschaffener Lebensraum. Ohne das regelmäßige Mähen der Gräser und Kräuter würde sich die Vegetation langsam aber sicher wieder zu einem Gebüsch und schließlich zu einem Wald entwickeln. In der freien Landschaft wurden viele Feuchtwiesen durch den Bau von Drainagen und Gräben entwässert, um sie für die intensive Landwirtschaft besser nutzbar zu machen. Das relativ harte Gras dieser Wiesen wurde früher vorwiegend als Einstreu im Stall genutzt, weswegen auch von so genannten „Streuwiesen“ gesprochen wird. Zu diesem Zweck wurde das Gras im späten Sommer einmal geschnitten und getrocknet. Eine weitere traditionelle Nutzung stellt das Sammeln von wertvollem und sehr schmackhaftem Wildgemüse sowie von Heil- und Genussmittelpflanzen dar.


Bittere, wilde Kresse (Bitteres Schaumkraut)

Bittere, wilde Kresse (Bitteres Schaumkraut) (Cardamine amara)
An sauberen Bachläufen und Quellfluren gedeiht neben der Echten Brunnenkresse die weit verbreitete Bittere Kresse (auch wilde Brunnenkresse genannt) aus der Familie der Kreuzblütengewächse. Blätter und Triebspitzen sind ganzjährig zu sammeln, Blüten von Juni bis September sowie junge Schoten ab Juli bis September. Sie schmeckt würzig-scharf nach Senf mit bitterer Note. Volksmedizinisch findet sie Verwendung für eine reinigende Frühjahrskur. Die Inhaltsstoffe (insbesondere Vitamine C, D und A, Mineralien, Eisen, Jod und Senfölglykoside) wirken antibiotisch, stoffwechsel- sowie appetitanregend. Blätter und Triebspitzen sollten vorsichtig abgeschnitten oder abgezupft werden. Bittere Kresse passt als wohldosierte Zutat für Salatsaucen, Aufstriche, Kräuterquark oder Pesto sowie zu Kartoffel- oder Eierspeisen.


Baldrian

Baldrian (Valeriana officialis)
Die Wurzeln des Baldrian werden seit je her als Mittel zur Beruhigung der Nerven und Förderung des Schlafs verwendet. Die stark riechenden Blüten können als Beimischung in Tees genutzt werden. Katzen reagieren auf diesen Duft regelrecht hypnotisiert.


Mädesüß

Mädesüß (Filipendula ulmaria)
Mädesüß wächst als mehrjährige Staude und ist ein Mitglied der Familie der Rosengewächse. Es ist die Mutterpflanze des Aspirins! Kraut und Blüten enthalten reichlich schmerzstillende Salicylsäure. Die Blüten werden als Tee, aber auch zur Herstellung von Sirup und Limonaden verwendet.


Bachbunge

Bachbunge (Veronica beccabunga)
„Bachsalat“ wurde diese Pflanze früher auch genannt. Sie wächst mitunter schon auf einem feuchten Waldwegrand, kann aber auch als schwimmender Pflanzenteppich vom Ufer her in den Bach hineinwachsen – zumindest bis zum nächsten Hochwasser. Pur schmeckt sie etwas intensiv, doch als Salat-Beimischung ist sie köstlich. Vor allem aber dürfen wir für ihr Dasein als immergrüne Pflanze dankbar sein: Bachbungen-Blätter und Triebspitzen können wir 12 Monate lang genießen!


Nelkenwurz

Nelkenwurz (Geum urbanum)
Die dunkelgrünen Blätter der Blattrosette am Boden sind immergrün und besonders im Winter als Grundlage für grüne Smoothies wertvoll. Der Pflanzenname leitet sich aus dem Gehalt der Wurzel an ätherischem Öl ab. Die getrocknete Wurzel riecht nach Gewürznelke und schmeckt zum Beispiel im winterlichen Punsch und Glühwein.


Gundelrebe/Gundermann

Gundelrebe/Gundermann (Glechoma hederacea)
Die intensiv schmeckenden Blätter und Blüten der Grundelrebe aus der Familie der Lippenblütler kommen als Zutat in Tees oder werden zur Herstellung von Kräuterlimonaden und Spezialitäten wie schokolierte Blätter verwendet.


„Liebe zur Natur ist die einzige Liebe, die menschliche Hoffnungen nicht enttäuscht."
Honoré de Balzac
1799–1850