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Station 7/C

Familien- und Erlebniswelt Wildfruchthecke

Die hier gepflanzten Arten sind sowohl für uns Menschen als auch für die Natur wertvoll. Hier finden Insekten, Vögel und Kleinsäuger Nahrung und sicheren Unterschlupf. Sammler finden hier reichlich gehaltvolle, wilde Früchte.


Felsenbirne

Felsenbirne (Amelanchier ovalis)
Von den 25 Arten der Gattung Amelanchier sind fast alle in Nordamerika heimisch, nur zwei Arten kommen von Natur aus in Europa vor, nur eine in Ostasien. Alle Arten wachsen als Strauch, bieten eine attraktive Blüte, wohlschmeckende Früchte und fallen im Herbst durch eine außergewöhnlich intensive Herbstfärbung auf. Felsenbirnen sind zwar sehr kleine Früchte, doch mindestens so süß wie die großen Birnen. Das ausgeprägte Mandelaroma zeichnet ihren besonderen Charakter aus.


Weißdorn

Weißdorn (Crataegus monogyna sowie Crataegus laevigata)
Der eingrifflige Weißdorn (Crataegus monogyna) ist häufiger anzutreffen als der zweigrifflige Weißdorn (Crataegus laevigata). Für Sammler spielt es keine Rolle – die Blätter, Blüten und Früchte beider Arten sind in Küchenpraxis sowie als Heilmittel identisch zu verwenden. Traditionell werden Tee und Tinkturen aus Weißdorn als Stärkungsmittel für Herz und Kreislauf verordnet. Das Fruchtfleisch schmeckt als Brotaufstrich, in Brotbackmischungen oder im Apfelmus; getrocknete Früchte werden als Likör angesetzt; aus jungen Blättern, Blüten und Früchten wird ein stärkender Herz-Kreislauf-Tee gemischt. Ein Geheimtipp ist Laubmehl aus den Blättern.


Aronia

Aronia (Aronia melanocarpa)
Die indianische Urbevölkerung schätzte die Aronia sehr, später auch die Bevölkerung in Russland. Von dort aus gelangte sie in die damalige DDR, wo sie bis heute vor allem in Sachsen in Plantagen angebaut wird. Diese auch Apfelbeere genannte Aroniabeere ist beim Gehalt an Anthocyanen absoluter Spitzenreiter. Die dunklen Farbstoffe wirken antioxidativ und entzündungshemmend. Die Apfelbeere schmeckt in Smoothies, Fruchtsaucen, Aufstrichen, Kompott und Kuchen. Als tägliches Stärkungsmittel dienen Aroniasaft und -pulver. Der Saft kann kochend heiß in sterile Flaschen abgefüllt werden, da die Antioxidantien nicht hitzeempfindlich sind. Der Trester aus der Saftgewinnung wird im Dörrgerät getrocknet und als Pulver im Müsli oder als Smoothie-Zutat genossen.


Kornelkirsche

Kornelkirsche (Cornus mas)
Aufgrund ihres hohen Zierwertes wurde die Kornelkirsche häufig in Gärten und Parks sowie als Straßenbegleitgrün angepflanzt. Ende Februar ist die Kornelkirsche eine der ersten Pflanzen, die ihre zarten, gelben Blüten zeigen. Die Kornelkirsche ist ein in der freien Natur seltenes aber einheimisches Gehölz. Sie zeichnet sich durch den frühen Blütenschmuck im März und die aromatischen Früchte im Spätsommer aus.


Bibernell-Rose

Bibernell-Rose (Rosa pimpinellifolia)
Die einheimische und kleinwüchsige Wildrose „tanzt aus der Reihe“ und ist für Selbstversorger sehr interessant. Ihre Früchte sind dunkel-violett und damit eine kulinarische Überraschung und zudem reich an Antioxidantien. Der dunkle Farbstoff (Anthocyane) wirkt stark antioxidativ und hemmt damit entzündliche Prozesse. Sie blüht Ende Mai weiß und trägt im September ihre gesunden Hagebuttenfrüchte. Aus diesen lässt sich ein dunkelviolettes Hagebuttenmark gewinnen.


„Wir haben die Natur von unseren Eltern geerbt. Wir haben sie aber auch von unseren Kindern geliehen."
Richard von Weizäcker
1920–2015

Familien- und Erlebniswelt Beerengarten

Beeren sind zu Recht bekannt für ihren guten Geschmack sowie für den hohen Gehalt an Vitaminen und zahlreichen weiteren Vitalstoffen. Es lohnt sich, diese Leckerbissen der Natur in die tägliche Ernährung einzuplanen!


Stachelbeere

Stachelbeere (Ribes uva-crispa)
Beim Gehalt an Fruchtzucker rangieren diese Beeren gleich nach den Tafeltrauben an zweiter Stelle. Da sie gleichzeitig auch viele Fruchtsäuren enthalten, merken wir dies aber kaum.


Johannisbeere

Johannisbeere (Ribes rubrum und ribes nigrum)
Die beliebten Garten-Beeren wurden aus verschiedenen wilden, weniger stark fruchtenden Arten gezüchtet. Die Wildform der schwarzen Johannisbeere kommt in den norddeutschen Erlenbruchwäldern vor.


Elsbeere

Elsbeere (Sorbus torminalis)
Die Elsbeere ist eine einheimische, aber relativ seltene Waldbaumart. Sie liebt wärmere Lagen mit einem Weinbauklima. Ihre Früchte sind ebenfalls essbar und schmecken sehr gut! Allerdings braucht es etwas Geduld: Das volle Aroma und vor allem die saftige Süße entwickeln sich erst im späten Herbst, wenn die kleinen Elsbeeren weich werden.


Berberitze

Berberitze, auch Sauerdorn genannt (Berberis vulgaris)
Der Saft der sehr sauer schmeckenden Früchte wurde vor der Erfindung der Eisenbahn, als Zitronen noch nicht so schnell und leicht aus dem Süden importiert werden konnten, zum Säuern von Speisen verwendet. Als Saft (Dampfentsafter) sowie als Gelee, Fruchtaufstrich oder Chutney erhält man ein aromatisch-säuerliches Geschmackserlebnis, was mit Birnen oder Äpfeln gemildert werden kann. Getrocknet sind die Beeren ein Powersnack, als Zutat im Müsli oder im Tee eine willkommene Abrundung. Als Essigersatz entfalten die Beeren ihr säuerliches Aroma besonders gut.


Kirschpflaume

Kirschpflaume (Prunus cerasifera)
Die Kirschpflaume stammt ursprünglich aus dem Gebiet zwischen Kleinasien, Persien, dem Kaukasus und dem südwestlichen Sibirien. Vor ca. 400 Jahren wurde sie in Mitteleuropa als Kulturpflanze kultiviert. Sie wird als so genannte Unterlage für veredelte Pflaumenund Mirabellenbäume verwendet. Daher ist sie auf alten Streuobstwiesen oft verwildert und auch fester Bestandteil fast aller wilden Feldhecken. Die wilden, süß-sauren Pfläumchen sind ideal zur Herstellung von Kuchen, Crumble, Aufläufen, Marmeladen, Chutneys oder Roter Grütze geeignet.


Mahonie

Mahonie (Mahonia aquifolium)
Landläufig gilt die Mahonie als giftig. Das stimmt so nicht, denn nur die Samen sind giftig. Der Saft ist köstlich! Mahoniensaft wird mit Hilfe eines Dampfentsafters hergestellt. Aus dem Saft kann Gelee, Fruchtsoße gewürzt mit Zimt und Apfeldicksaft oder Fruchtleder (gedörrte Fruchtsoße) hergestellt werden. Die wertvollen sekundären Pflanzenstoffe gehen dabei nicht verloren. Auch ein Salat-Dressing mit der Fruchtsoße, Limettenund Orangensaft sowie Öl und Gewürzen ist zusammen mit bitteren Salaten ein exotischer Genuss.


„Alles, was gegen die Natur ist, hat auf Dauer keinen Bestand."
Charles Darwin
1809–1882